Eine selbstorganisierte Radtour ins niederländische Nijmegen, eine Datenerhebung in Form von Fragebögen, die Konstruktion einer Seifenkiste aus Recycling-Materialien und die chemische Untersuchung von Bodenproben – was auf den ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten aufweist, vermischte sich im Rahmen der diesjährigen Lernexpedition (LEX) des Jahrgangs 12 zu einem großen Ganzen.
In Kleingruppen konnten die Schülerinnen und Schüler eine ganze Woche lang ein selbstgewähltes Projekt verfolgen und dabei Kreativität, Selbstorganisation, kritisches Denken und vor allem eine große Portion Ehrgeiz unter Beweis stellen. Egal ob mit wissenschaftlichem, athletischem, künstlerischem oder technischem Fokus – Ziel der LEX war es, sich selbst herauszufordern, eigene Grenzen zu testen und einem ersten Scheitern nicht mit Resignation, sondern mit frischen Ideen zu begegnen. Die Stammkursleiter der Kurse übernahmen lediglich eine beratende Funktion, sodass die Projektgruppen in der Durchführung ihrer Vorhaben selbst zum Großteil auf sich gestellt waren.
Dass im Rahmen der LEX eine breite Palette an Projekten entstand, ist im Hinblick auf die ebenso vielfältige Schülerschaft der IGS Nieder-Olm keine große Überraschung. Neben den zu Beginn genannten Projekten gab es beispielsweise auch Gruppen, die sich am Programmieren eines beweglichen Krans versuchten, bei der Einblicknahme in einen Winzereibetrieb spontan ein neues Geschäftsmodell entwickelt haben, oder auch eine vegane Ernährungsumstellung und die Fermentation für sich entdeckt haben. Einen separaten Bereich bildete zusätzlich der Themenkomplex „Weimar“, dem sich die Schülerinnen und Schüler der Deutsch-Leistungskurse widmeten und der mit einer Exkursion an die Wirkungsstätte von Goethe und Schiller verknüpft war.
Einen Abschluss fand die LEX schließlich mit der LEXPO am 17. September, einer schulweiten Ausstellung, in der die Produkte und Ergebnisse der einzelnen Projekte präsentiert wurden. An diesem bunten Abend wurde die Vielfalt und der breite Bereich, den die Projekte abdecken, wohl am deutlichsten: Neben Kurzfilmen, kulinarischen Kostproben, Plakatpräsentationen und einem Golfparcours zum Selbstprobieren gab es auch spontane Spritztouren mit einer selbstgebauten Seifenkiste sowie einen Instagram-Kanal, der in ansprechendem Kurzformat Informationsmaterial zu Weimar, Goethe und Schiller präsentierte. Abgerundet wurde der Abend durch einen Kuchen- und Getränkeverkauf des Jahrgangs 12, der die Abiturkasse ordentlich aufgebessert hat – am Ende also nicht nur eine Erfahrung in Sachen Selbstwirksamkeit, sondern auch finanziell ein durchschlagender Erfolg für unsere Schülerinnen und Schüler.